Moskau, 22. Juli 2015 — Das geplante neue bemannte Raumschiff Russlands wird auf eigenem Territorium starten und auch landen. Nach ihrem Start auf dem neuen Kosmodrom Wostotschny im Amur-Gebiet würden die Kapseln entweder im Gebiet Saratow an der Wolga oder bei Orenburg im Ural zur Erde zurückkehren, meldet die Nachrichtenagentur TASS am Mittwoch unter Berufung auf eine nicht näher benannte Quelle in der Raumfahrtbranche. Bisher können die Russen ihre Sojus-Raumschiffe nur vom Kosmodrom Baikonur aufsteigen lassen, das seit dem Zerfall der Sowjetunion zu Kasachstan gehört. Die Landung erfolgt ebenfalls auf kasachischem Hoheitsgebiet bei Dsheskasgan oder Arkalyk.
Wie die Agentur weiter betont, brauchen die neuen Raumschiffe keinen großen Landeraum, da sie mit einem neuen Landesystem ausgestattet sind. Dieses ermögliche eine Eingrenzung des Landegebiets auf einen Radius von nur fünf Kilometern. Bisher gelten Abweichungen bis zu zehn Kilometern vom vorausberechneten Landeort noch als „Punktlandung“.
Das neue Raumschiff, das einmal die seit fast 50 Jahren im Einsatz befindlichen Sojus-Kapseln ablösen soll, wird seit 2009 vom Raumfahrtkonzern RKK „Energija“ entwickelt und soll etwa 2020 zur Verfügung stehen. Es kann sechs Kosmonauten in eine erdnahe Umlaufbahn und vier zum Mond und zurück bringen.
(c) Gerhard Kowalski