Baikonur, 21. Juli 2015 — Mit zweimonatiger Verspätung sollen drei Astronauten am Mittwochabend zur Internationalen Raumstation ISS starten. Das Raumschiff Sojus M-17M soll um 23.02 Uhr deutscher Zeit (Donnerstag 00.02 Uhr Moskauer Zeit) mit dem Russen Oleg Kononenko, dem Amerikaner Kjell Lindgren und dem Japaner Kimiya Yui an Bord an der Spitze einer Sojus-FG-Trägerrakete vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) abheben, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos mit. Die Ankopplung ist für Donnerstag um 04.46 Uhr geplant.
Für Kononenko ist das bereits der dritte Flug ins All, Lindgren und Yui sind dagegen Weltraumneulinge. Mit ihnen erlangt die ISS-Stammbesatzung, die derzeit nur aus Gennadi Padalka., Michail Kornijenko (beide Russland) und Scott Kelly (USA) besteht, wieder ihre Sollstärke. Den Neuankömmlingen stehen zahlreiche wissenschaftliche Experimente, umfangreiche Wartungs- und Reparaturarbeiten, drei Ausstiege nach dem US-Programm und der Empfang von mindestens drei Frachtraumschiffen bevor.
Eigentlich sollte das Trio bereits am 26. Mai zur Station fliegen. Doch der Start wurde wegen des Absturzes eines Progress-Frachtraumschiffs nach einem technischen Problem mit der Sojus-2.1a-Trägerrakete aus Sicherheitsgründen verschoben. Vor ihrer Abreise nach Baikonur haben die Männer auf einer Pressekonferenz im „Sternenstädtchen“ versichert, volles Vertrauen in die russische Technik zu haben. Der Fehlstart sei abgehakt und gehöre der Vergangenheit an. Die zwei Monate Startverschiebung hätten sie genutzt, um sich noch gründlicher auf ihre Halbjahres-Mission in der ISS vorzubereiten, betonten die Raumfahrer unisono.
(c) Gerhard Kowalski