Sternenstädtchen, 17. Juli 2015 — Zum 40. Jahrestag des Sojus-Apollo-Test-Projekts (SATP – 15.-24. Juli 1975) haben der russische Kosmonaut Alexej Leonow und sein US-Kollege Thomas Stafford im „Sternenstädtchen“ bei Moskau zwei Lebensbäume für eine neue Allee gepflanzt. Die entsteht in der Nähe des sogenannten Prophylaktoriums, in dem sich die Kosmonauten nach ihren Langzeitflügen in der Internationalen Raumstation ISS unter ärztlicher Aufsicht wieder an die irdische Schwerkraft gewöhnen.
Leonow verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass Stafford und er nach ihrem historischen Gemeinschaftsflug 1975 hier am See bereits kleine „dünne“ Birken gepflanzt haben, die sich inzwischen als stattliche Bäume präsentieren. Zuvor hatten die beiden Raumfahrer am Denkmal für Juri Gagarin Blumen niedergelegt und des ersten Menschen im All gedacht.
Bei einer Begegnung mit der Leitung des Kosmonautenausbildungszentrums (ZPK) „Juri Gagarin“, Kosmosveteranen, Ausbildern und Bewohnern des „Sternenstädtchens“ erinnerten Leonow und Stafford an die ereignisreichen Juli-Tage 1975 mitten im Kalten Krieg. Beide Männer betonten dabei, dass ungeachtet aller Konflikte auf der Erde die Politik aus der Zusammenarbeit im Weltraum herausgehalten werden müsse.
Am 17. Juli 1975 hatten sich Leonow und sein Landsmann Waleri Kubassow mit ihren amerikanischen Astronauten-Kollegen Stafford, Vance Brand und Donald Slayton zu einem historischen Shakehands auf der Umlaufbahn getroffen. Das gilt als der Beginn der internationalen Zusammenarbeit im All, die derzeit in der ISS ihren sinnfälligen Ausdruck findet.
Am Rande eines Telefonats zum erfolgreichen Abschluss der Atomverhandlungen mit dem Iran hatten auch Russlands Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Barack Obama einander zum 40. SATP-Jahrestag gratuliert.
(Siehe auch meinen Beitrag von heute bei SPIEGEL ONLINE)
(c) Gerhard Kowalski