Moskau, 8. Juli 2015 — Nach der Staatsduma hat am Mittwoch auch der Föderationsrat (Oberhaus) des russischen Parlaments den Gesetzentwurf über die Gründung der Staatlichen Korporation für Weltraumaktivitäten (GK) Roskosmos verabschiedet. Der neue Staatskonzern entsteht auf der Grundlage der bisherigen gleichnamigen Föderalen Raumfahrtagentur und der Vereinigten Raketen- und Weltraumkorporation (ORKK), melden Moskauer Nachrichtenagenturen. Er ist das bevollmächtigte Führungsorgan des Landes für die Erforschung, Erschließung und Nutzung des Weltraums.
Zu den Aufgaben der nunmehr 6. Staatskorporation Russlands gehören die Schaffung von Raketen- und Weltraumtechnik für militärische, duale, wissenschaftliche und sozial-ökonomische Zwecke sowie von Kampftechnik für die strategischen Raketentruppen, heißt es bei der Nachrichtenagentur TASS. Roskosmos koordiniere zudem die Arbeiten am Satellitennavigationssystem GLONASS und auf den Kosmodromen Baikonur und Wostotschny. Zu ihrem Verantwortungsbereich zähle ferner die Sicherung der Erfüllung der staatlichen Rüstungsprogramme und der internationalen Raumfahrtaktivitäten.
Höchstes Organ der Korporation ist der Aufsichtsrat. Er besteht aus je fünf Vertretern des Präsidenten und der Regierung sowie dem Generaldirektor Oleg Komarow. Es wird davon ausgegangen, dass der neue Staatskonzern, der auf eine Initiative von Ministerpräsident Dmitri Medwedjew zurückgeht, im Herbst seine Arbeit aufnimmt.
(c) Gerhard Kowalski