Kasan, 6. Juli 2015 — Der Springer läuft: Die Jugendminister der BRICS-Staaten Russland, Brasilien, Indien, China und Südafrika haben die Idee Moskaus zum Bau einer neuen internationalen Raumstation nach dem Ende der ISS 2024 aufgegriffen. Auf einem Treffen in Kasan an der Wolga sprachen sie sich für die Schaffung einer einheitlichen Weltraumstation dieser Staatengemeinschaft aus, meldet die Nachrichtenagentur TASS am Montag. Eine solche Station „zur Erschließung des Weltraums und für bemannte Programme“ könne ein „Symbol für eine neue Weltordnung auf der Grundlage der BRICS-Werte sein“, heißt es in einem Memorandum, das dem am Mittwoch im baschkirischen Ufa beginnenden Gipfel der Organisation vorgelegt werden soll.
Im April hatte Präsident Wladimir Putin die Errichtung einer eigenen Raumstation bis 2023 angekündigt. Das sei zwar noch eine “weit entfernte Perspektive”, doch sie werde aus volkswirtschaftlichen und vielen anderen Gründen gebraucht, sagte er. Das Projekt werde „unter unserer Kontrolle“ stehen und die Möglichkeit neuer strategischer Allianzen bieten.
Derzeit nutze Russland aktiv die Internationale Raumstation ISS für die Wissenschaft und die Volkswirtschaft, betonte der Präsident. Aber aus der ISS seien nur fünf Prozent des Territoriums der Russischen Föderation zu sehen, fügte er hinzu. “Von einer eigenen Station aus müssen wir natürlich das gesamte Territorium unseres gewaltigen Landes sehen können.”
Die BRICS-Länder machen mit ihren rund drei Milliarden Einwohnern etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung aus. Ihr Anteil am weltweiten Bruttosozialprodukt beträgt nach russischen Angaben 15,8 Prozent.