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Credit: ESA
Credit: ESA

Baikonur, 8. April 2010 — Der europäische Eisforschungssatellit „CryoSat 2“ ist am Donnerstag im zweiten Anlauf gestartet worden. Der Raumflugkörper wurde um 15.57 Uhr deutscher Zeit mit einer „Dnjepr“-Konversionsrakete vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan auf seine polare Umlaufbahn in 720 Kilometern Höhe geschossen, teilte die Europäische Weltraumorganisation ESA mit. Ein erster Startversuch musste wegen eines technischen Problems mit dem Träger abgesagt werden.

„CryoSat 2“, dessen Name auf das griechische Wort „kryos“ – Kälte oder Frost – zurückgeht, ist mit einem Allwetter-Doppelradar ausgestattet. Das Instrument kann Veränderungen in der Mächtigkeit und Ausdehnung der Eismassen an den Polen, auf den Meeren und bei den Gletschern mit einer Genauigkeit von einem Zentimeter ermitteln.

Die dreidimensionalen Daten liefern der Wissenschaft wichtige Erkenntnisse über die Entwicklung der Eismassen auf unserem Planeten. Dadurch kann deren Bedeutung für den Klimawandel und die Schwankungen des Meeresspiegels besser eingeschätzt werden.

„CryoSat 2“ wird vom Europäischen Satellitenkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt gesteuert. Er ist die dritte „Earth Explorer“-Mission im Rahmen des ESA-Erderkundungsprogramms „Living Planet“.  Eigentlich sollte „CryoSat 1“ das Programm einleiten. Durch Versagen der russischen Trägerakete versank er aber im Oktober 2005 im Nordpolarmeer. Der Satellit, der unter Führung von Astrium, einer Tochter des europäischen Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzerns EADS, in Friedrichshafen gebaut wurde, ist für eine Lebensdauer von dreieinhalb Jahren ausgelegt.

(Material für ddp)