Moskau, 4. Juni 2015 — Knapp acht Wochen nach dem Absturz des Frachters Progress M-27M schickt Russland wieder ein unbemanntes Raumschiff zur Internationalen Raumstation ISS. Progress M-28M solle am Morgen des 3. Juli vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten, teilte die Nachrichtenagentur TASS am Donnerstag mit. Als Träger komme diesmal wieder eine alte Sojus-U zum Einsatz.
Der Verlust des Frachters Progress M-27M war auf die unvorschriftsmäßige Abtrennung von der 3. Stufe der neuen Sojus-2.1a-Trägerrakete zurückzuführen, wie die Untersuchung ergab. Dadurch war das automatische Raumschiff beschädigt worden, hatte die Raumfahrtbehörde Roskosmos zu Wochenbeginn in Moskau mitgeteilt. Die Rakete sei inzwischen wieder für Starts freigegeben – allerdings nur “mit anderen Nutzlasten”, hieß es weiter.
Der Frachter war am 28. April mit 2,4 Tonnen Nachschub zur ISS gestartet, dann aber außer Kontrolle geraten und am 8. Mai über dem Pazifik in den dichten Schichten der Atmosphäre verglüht.
Am 9. Juni will Roskosmos das korrigierte Programm für die verbleibenden Starts der bemannten Sojus-Raumschiffe und auch der Progress-Frachter in diesem Jahr bekannt geben.
(c) Gerhard Kowalski