Omsk, 3. Juni 2015 — Russland will bis 2020 rund 290 Millionen Euro in die Omsker Aerokosmische Vereinigung „Poljot“ investieren, die künftig die neuen Angara-Trägerraketen bauen soll. Bereits 2018 soll in dem sibirischen Werk der erste solche Träger vom Band laufen, der einmal die ins Gerede gekommene Proton-M ersetzen soll, teilte der für das Militär und die Raumfahrt zuständige Vizepremier Dmitri Rogosin am Mittwoch bei einem Inspektionsbesuch mit.
Bisher wird die Angara im Moskauer „Chrunitschew“-Mutterkonzern hergestellt. Bis auf die Triebwerke und die Oberstufen sollen die Träger künftig in der Omsker Filiale gefertigt, montiert und getestet werden. Der stellvertretende Generaldirektor Alexandr Malaschenko sagte dazu, geplant sei, jährlich 100 Module für die Raketenfamilie zu bauen, die die gesamte Nutzlastpalette zwischen 1,5 und 35 Tonnen abdeckt.
Rogosin mahnte an, die neuen Raketen nach dem modernsten Technologien zu fertigen, um international konkurrenzfähig zu sein. Russland müsse mit ihnen viel Geld verdienen, um die gewaltigen Investitionen in die Raumfahrtbranche wieder hereinzuholen. Er erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass Russland zwar bei den Startdienstleistungen eine „bedeutende Rolle“ spiele, insgesamt aber weltweit am Raumfahrtmarkt nur einen Anteil von lediglich einem Prozent habe.
„Chrunitschew“-Generaldirektor Andrej Kalinowski teilte mit, sein Konzern werde die Proton-M noch bis 2025 bauen.
(c) Gerhard Kowalski