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Moskau, 30. Mai 2015 — Der Absturz der Proton-M-Rakete mit dem mexikanischen Satelliten MexSat-1 vom 16. Mai ist auf das Versagen der dritten Trägerstufe zurückzuführen. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass das Steuertriebwerk der Stufe wegen erhöhter Vibrationen der Turbopumpenwelle ausgefallen sei, teilte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Igor Komarow, in Moskau mit. Es handele sich hierbei um ein Konstruktionsproblem, an dem die Rakete bereits seit 1988 kranke. 

Durch „diszplinarische und administrative Maßnahmen“ solle nun dafür gesorgt werden, dass künftig die Proton-Raketen havariefrei starten können, fügte Komarow hinzu, ohne allerdings Einzelheiten zu nennen. Russische Medien hatten zuvor berichtet, dass der Konstrukteur entlassen worden sei. Über die Wiederaufnahme der Proton-Starts soll im Juni entschieden werden.

Die Rakete war über der südostsibirischen Region Tschita aus etwa 160 Kilometern Höhe abgestürzt. MexSat-1 sollte in den kommenden 15 Jahren den mexikanischen Truppen als Verbindungsstation dienen sowie zivile und humanitäre Aufgaben im zentralen Teil Südamerikas erfüllen.

Es war dies nach Angaben der Nachrichtenagentur RIA Nowosti der 8. Proton-Fehlstart seit 2006.

(c) Gerhard Kowalski