Sternenstädtchen, 22. Mai 2015 — Das Kosmonautenausbildungszentrum (ZPK) „Juri Gagarin“ im „Sternenstädtchen“ bei Moskau will Ende Mai entscheiden, wer am 1. September anstelle der britischen Sängerin Sarah Brightman zur Internationalen Raumstation ISS fliegt. Dafür infrage kämen der russische Geschäftsmann Filaret Galtschew sowie der russische Kosmonaut Sergej Prokopjew und sein kasachischer Kollege Aidyn Aimbetow, die noch nicht im All waren, teilte ein ZPK-Sprecher der Nachrichtenagentur TASS am Freitag mit. Galtschew (richtig ) werde in der nächsten Woche im Ausbildungszentrum erwartet, um sich dort mit den Vorbereitungsprozessen für einen Raumflug bekannt zu machen.
Die Britin war am 14. Mai überraschend von ihrem Flug zurückgetreten. Sie machte dafür familiäre Probleme geltend. Nach Medienberichten soll sie aber die Flugkosten von 52 Millionen Dollar nicht aufbringen können.
Brightman wollte in professioneller Begleitung des Russen Sergej Wolkow und des dänischen ESA-Astronauten Andreas Mogensen mit dem Raumschiff Sojus TMA-18M vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan für zehn Tage zur ISS fliegen. Dort wollte sie, begleitet von einem Orchester auf der Erde, ein Konzert geben, wie sie bei der Vorstellung im ZPK sagte.
Die Sopranistin wäre die erste Sängerin und der achte Weltraumtourist in der Station gewesen. Das etatmäßige Double, der japanische Unternehmer Satoshi Takamatsu, habe nur sein Vorstarttraining bezahlt, hieß es. Er könne möglicherweise 2017 oder 2018 zur Station starten.
(c) Gerhard Kowalski