London/Moskau, 14. Mai 2015 — Die britische Sängerin Sarah Brightman hat ihren für den 1. September geplanten Flug zur Internationalen Raumstation ISS abgesagt. Auf ihrer Homepage machte sie dafür „persönliche familiäre Gründe“ geltend. Sie deutete aber an, dass sie den Flug vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt nachholen könnte. Die Sopranistin hatte im “Sternenstädtchen” bei Moskau Mitte Januar das Training für ihren 10-Tage-Trip aufgenommen.
Der Chef des Kosmonauten-Ausbildungszentrums (ZPK) “Juri Gagarin”, Juri Lontschakow, lehnte nach Angaben russischer Medien einen Kommentar zu dem Rücktritt ab, da er bisher darüber nicht offiziell in Kenntnis gesetzt worden sei. Die Nachrichtenagentur TASS schreibt, der wahre Grund für den überraschenden Verzicht sei, dass Brightman die Flugkosten von 52 Millionen Dollar nicht aufbringen könne.
Die Britin wollte in professioneller Begleitung des Russen Sergej Wolkow und des dänischen ESA-Astronauten Andreas Mogensen mit dem Raumschiff Sojus TMA-18M vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan zur ISS fliegen. Dort wollte sie, begleitet von einem Orchester auf der Erde, ein kleines Konzert geben, wie sie bei der Vorstellung im ZPK sagte. Brightman wäre die erste Sängerin und der achte Weltraumtourist in der Station gewesen.
Nunmehr werde nicht ausgeschlossen, dass Wolkow und Mogensen allein starten, weil es sehr schwierig sei, innerhalb von drei Monaten einen Ersatz zu finden, betont die Agentur. Möglicherweise springe aber ein russischer Kosmonaut ein.
Der Ersatzmann der Sängerin, der japanische Unternehmer Satoshi Takamantsu, habe indes nur sein Vorstarttraining bezahlt. Er könne möglicherweise 2017 oder 2018 zur Station fliegen.
(c) Gerhard Kowalski