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Credit: Roskosmos

Moskau, 12. Mai 2015 — Der Verlust des russischen Frachters Progress M-27M ist auf die Enthermetisierung der Tanks der 3. und letzten Stufe der neuen Sojus-2.1a-Trägerrakete zurückzuführen. Dadurch sei es zu einer außerplanmäßigen Abtrennung des automatischen Frachters gekommen, sagte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Igor Komarow, am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Moskau. Die Rakete habe sich danach auf einer 20 Kilometer niedrigeren und das Raumschiff auf einer 40 Kilometer zu hohen Umlaufbahn befunden.

Der Frachter war am 28. April mit 2,4 Tonnen Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS gestartet, dann aber außer Kontrolle geraten und am 8. Mai über dem Pazifik in den dichten Schichten der Atmosphäre verglüht.

Der nunmehr 14. Fehlschlag seit Dezember 2010 bringt das Programm der Russen erheblich durcheinander. So wird  die für Donnerstag geplante Landung eines Sojus-Raumschiffes mit dem Russen Anton Schkaplerow, dem Amerikaner Terry Virts und der italienischen  ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti um etwa einen Monat verschoben, und der für den 26. Mai geplante Start der neuen russisch-amerikanisch-japanischen ISS-Besatzung findet nun Ende Juli statt. Anfang Juli soll erst ein weiterer Progress-Frachter mit einer Sojus-2.1a-Rakete als Test auf die Umlaubahn geschickt werden. Die genauen Termine sollen erst nach Abschluss der Untersuchungen der Havarie-Kommission festgelegt werden.

Der Verlust des Frachters hat nach Ansicht der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA keinen Einfluss auf den Betrieb der ISS. Die Versorgung der sechsköpfigen Besatzung sei noch bis September voll gesichert. 

(c) Gerhard Kowalski