Berlin, 11. Mai 2015 — Die Trends und Herausforderungen der Erdfernerkundung sind Thema der 36. Internationalen Erdbeobachtungskonferenz ISRSE, die am Montag in Berlin eröffnet wurde. Auf Einladung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) beraten rund 750 Wissenschaftler aus mehr als 65 Ländern über den Nutzen der Daten von Erdbeobachtungssatelliten etwa für die Geologie, die Landwirtschaft, die Urbanisierung, das Gesundheits- und Energiemanagement sowie bei Naturkatastrophen wie dem jüngsten Erdbeben in Nepal. Zugleich geht es um die Frage, wie die immer größer werdenden Datenmengen technisch verarbeitet und verwaltet werden.
DLR-Chef Johann-Dietrich Wörner sagte, sein Zentrum stehe mit seinen Instituten und auch in seiner Rolle als Raumfahrtagentur international mit an der Spitze bei der Entwicklung und Förderung neuer Technologien im Bereich Radar, optische Systeme und Laser. Diese Technologien seien für Forschung und Industrie gleichermaßen interessant, weil dabei die gesamte Kette des geo- und ingenieurwissenschaftlichen Spektrums abgedeckt werde. Wenn die Konferenz dazu beitrage, die Erdbeobachtungsdaten und die auf ihnen beruhenden Erkenntnisse langfristig und in hoher Qualität nutzbar zu machen, dann wäre das „ein gutes Ergebnis“, fügte Wörner mit Blick auf die nächste Weltklimakonferenz hinzu, die vom 30. November bis 11. Dezember Paris stattfindet. Zugleich plädierte er dafür, „bei aller Kommerzialisierung“ diese Daten in der öffentlichen Hand zu belassen.
Wörner, der am 1. Juli die Nachfolge des Franzosen Jean-Jacques Dordain im Amt des Generaldirektors der Europäischen Weltraumorganisation ESA antritt, teilte vor Journalisten mit, dass sein Nachfolger wahrscheinlich am 18. Juni ernannt wird.
(c) Gerhard Kowalski