Sa. Nov 23rd, 2024
Credit: Roskosmos

Moskau, 10. April 2015 — Russland regt die Einbeziehung der anderen BRICS-Länder Brasilien, Indien, China und Südafrika in den Bau einer neuen internationalen Raumstation nach dem Ende der ISS 2024 an. Die „Architektur“ dieser Station dürfe nicht auf die bisherigen ISS-Partner beschränkt bleiben, sagte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, lgor Komarow, der Zeitung „Rossijskaja gaseta“ vom Freitag. Man müsse auch die Möglichkeit einer Beteiligung der BRICS-Staaten in solche Zukunftsprojekte in Betracht ziehen. 

Mit dieser Anregung greift Komarow eine Idee aus dem vergangenen Jahr auf. Damals wollte Russland noch 2020 aus dem ISS-Projekt aussteigen und eine eigene nationale Raumstation errichten. Das Thema sollte auf dem nächsten BRICS-Gipfel im Sommer in Ufa auf die Tagesordnung gesetzt werden. 
Inzwischen hat Moskau aber diese Pläne korrigiert und will sich bis 2024 an der ISS beteiligen. Ursprünglich hatte der für das Militär und die Raumfahrt zuständige Vizepremier Dmitri Rogosin, argumentiert, ein weiteres Engagement in der Station mache ökonomisch keinen Sinn. Ende Februar aber hat der Wissenschaftlich-Technische Rat (NTS) von Roskosmos dagegen beschlossen, das Engagement fortzusetzen. NTS-Chef Juri Koptjew begründete das mit den Worten, die Weiterführung der Station sei für Russland “hinreichend vorteilhaft”. Während des gesamten bisherigen Betriebs habe Russland 10 Prozent investiert und 30 Prozent der Ressourcen genutzt. 
Die BRICS-Länder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika machen mit ihren rund drei Milliarden Einwohnern etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung aus. Ihr Anteil am weltweiten Bruttosozialprodukt beträgt nach russischen Angaben 15,8 Prozent.
(c) Gerhard Kowalski