Houston, 25. Februar 2015 — Die US-Astronauten Barry Wilmore und Terry Virts haben am Mittwoch um 19.34 Uhr deutscher Zeit ihren zweiten von drei Außenbordeinsätzen an der Internationalen Raumstation ISS erfolgreich beendet. Die Männer verlegten in rund sechsdreiviertelstündiger Arbeit weitere Kabel für neue Kopplungsadapter und schmierten den Canadarm2, um die Station auf den künftigen Empfang von kommerziellen bemannten Raumschiffen vorzubereiten, teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in Houston (Texas) mit. Dazu müssen zwei Kopplungsadapter montiert werden, die noch in diesem Jahr auf die Umlaufbahn gebracht werden. An ihnen sollen ab 2017 die bemannten Raumschiffe CST-100 von Boeing und “Dragon” von SpaceX vor Anker gehen.
Am Ende des Ausstiegs ist es zu einem Vorfall gekommen, betonte die NASA. In der Luftschleuse sei im Helm des Raumanzuges von Virts eine geringe Menge frei schwebenden Wassers entdeckt worden. Eine Gefahr für den Astronauten habe aber nicht bestanden.
Für Wilmore war das bereits der dritte und für Virts der zweite Ausflug in den freien Raum. Der erste Ausstieg hatte am Samstag stattgefunden, der dritte folgt am Sonntag.
Insgesamt war das der 186. Ausstieg in der Geschichte der Station.
Boeing will im Dezember 2017 als erstes Privatunternehmen bemannt zur ISS fliegen. Der erste bemannte Testflug von CST-100 ist für Juli 2017 geplant. Die Kapseln sind für zehn Starts ausgelegt. Die ersten erfolgen nach Angaben von Boeing-Vizepräsident John Elbon mit Atlas V-Trägerraketen. Jeder Platz soll 58 Millionen Dollar kosten, das sind 13 Millionen weniger als bei den Sojus-Raumschiffen der Russen.
Die NASA hat mit Boeing und SpaceX einen Vertrag für jeweils sechs bemannte Flüge zur ISS vereinbart. Boeing erhält dafür 4,2 Milliarden Dollar,SpaceX 2,6 Milliarden. Die Dragon V2-Kapsel von SpaceX soll Ende 2016 erstmals unbemannt und Anfang 2017 bemannt getestet werden.
(c) Gerhard Kowalski