Moskau/Kiew, 2. Februar 2015 — Russland will künftig auf die ukrainischen „Zenit“-Raketen verzichten. Man werde keine solchen Raketen mehr beim Produzenten „Jushny maschinostroitelny sawod“ („Jushmasch“) in Dnepropetrowsk bestellen, teilte die „Iswestija“ am Montag in Moskau unter Berufung auf den GK Roskosmos-Vertreter Igor Burenkow mit
Zur Begründung der Entscheidung sagte Burenkow, es würden einfach keine „Zenit“-Raketen mehr gebraucht. Ihre Aufgaben würden künftig von der neuen russischen „Angara“-Trägerfamilie übernommen.
Wie das Blatt weiter betont, seien in diesem Jahr zwei und in den Jahren 2016 bis 2018 drei „Zenit“-Starts geplant gewesen. Die RD-171-Triebwerke, die in der Wissenschaftlichen Produktionsvereinigung (NPO) „Energomasch“ in Chimki bei Moskau für die ukrainische Rakete gebaut werden, sollten nach Ansicht des Präsidenten des Raumfahrtkonzerns RKK „Energija“, Wladimir Solnzew, im geplanten neuen russischen Superträger für Mondmissionen zum Einsatz kommen.
Wie ukrainische Medien Ende Januar berichteten, hat „Jushmasch“ die Arbeit bis zum 2. März eingestellt. Als Grund wurden fehlende Staatsaufträge genannt. Das Unternehmen schulde seinen Mitarbeitern Löhne im Gegenwert von 5 Millionen Dollar. Deshalb sei es auch schon zu Streiks gekommen.
(c) Gerhard Kowalski