Moskau. 21. Januar 2015 — Das Reformkarussell in Russlands krisengeschüttelter Raumfahrtbranche dreht sich fleißig weiter. Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch dem Vorschlag der Regierung zugestimmt, die erst im vergangenen Jahr gegründete Vereinigte Raketen- und Raumfahrtkorporation (ORKK) mit der Weltraumagentur Roskosmos zu der Staatlichen Korproration (GK) Roskosmos zu vereinen, berichten Moskauer Medien. Deren Chef soll ORKK-Generaldirektor Igor Komarow (auf dem Foto li.) werden. Der bisherige Roskosmos-Chef Oleg Ostapenko (auf dem Foto re.) soll künftig den Direktorenrat einer der Holdings der Staatskorporation leiten.
Zur Begründung des Vorschlags sagte Ministerpräsident Dmitri Medwedjew, die Erfahrungen, die man jüngst bei der Schaffung neuer Strukturen der Branche gemacht habe, zeigten, dass die Probleme „ernsthafter und komplizierter“ als gedacht seien. Deshalb müsse man die Anstrengungen des Staates und der Geschäftswelt etwas anders konzentrieren, nämlich so, wie man es in der Atomindustrie getan habe. Dabei gehe es nicht um die Erhöhung des Anteils des Staates, sondern um die Rationalisierung des Leitungssystems nach dem Vorbild der GK „Rosatom“, die ihre Effektivität bei der Erfüllung der wichtigsten staatlichen Aufgaben unter Beweis gestellt habe.
Vor dem Hintergrund einer ganzen Reihe von Fehlstarts war die Reform der Branche 2013 eingeleitet worden. Die Hauptmaßnahme war die Gründung der ORKK, unter deren Dach alle maßgeblichen Betriebe der Branche zusammengefasst werden. Der Prozess sollte bis Mitte dieses Jahres abgeschlossen werden.
Inzwischen hat sich das offenbar als nicht ausreichend erwiesen, so dass die Gründung der GK Roskosmos angeregt wurde. Die entsprechenden Regierungsbeschlüsse sollen nun erarbeitet und dem Präsidenten vorgelegt werden.
(c) Gerhard Kowalski