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Credit: NASA

Houston, 12. Januar 2015 — Das private US-Frachtraumschiff  “Dragon” ist seit Montagnachmittag fester Bestandteil der Internationalen Raumstation ISS. Es wurde um 14.54 Uhr deutscher Zeit per Roboterarm an die Station angedockt, da es keinen eigenen aktiven Kopplungsstutzen besitzt, teilte das NASA-Kontrollzentrum in Houston (Texas) mit. US-Astronaut Barry Wilmore hatte zuvor den Frachter um 11.54 Uhr mit dem kanadischen Roboterarm „eingefangen“,  behutsam an das amerikanische „Harmony“-Modul herangeführt und dort mit 16 Bolzen befestigt.

„Dragon“ war am Samstag an der  Spitze einer “Falcon 9″-Trägerrakete vom militärischen Teil des Weltraumbahnhofs Cape Canaveral (Florida)  gestartet. Der Versuch, die erste Raketenstufe weich zur Erde zurückzuführen, ist jedoch gescheitert.
Der Frachter bringt bei seinem 5. Versorgungsflug rund 2,3 Tonnen Nachschub zur ISS – wissenschaftliche Experimente, Verbrauchsmaterial und Proviant für die sechsköpfige russisch-amerikanisch-italienische Besatzung. Dazu gehört auch ein Laser-Gerät zur Messung von Wolken, Staub, Rauch und anderen Partikeln in der Erdatmosphäre.  
Zudem sollte bei der Mission erstmals in der Geschichte der Raumfahrt auch eine ausgebrannte Raketenstufe gezielt weich auf die Erde zurückgeholt werden. Die Erstufe mit ihren neun Triebwerken sollte auf einer schwimmenden 90 mal 50 Meter großen Plattform im Atlantik rund 320 Kilometer östlich von Jacksonville landen und aufrecht wie eine Zigarre auf vier Karbonfieber-Beinen zum Stehen kommen. Dazu wurde die Triebwerkstufe noch dreimal zum Abbremsen des Falls gezündet. Wie SpaceX-Chef Elon Musk über Twitter mitteilte, hat die Stufe zwar die Plattform erreicht, sei aber hart niedergegangen. Die Plattform habe den Aufprall “überlebt”, einige  Hilfsausrüstungen müssten aber erneuert werden.
“Close, but no cigar this time” – zu Deutsch etwa: Wir waren nahe dran, aber mit der Zigarre hat es diesmal nicht geklappt, lautete sein lakonischer Kommentar. Wäre es gelungen, hätte das Unternehmen SpaceX neben dem Raumschiff noch ein zweites potenziell wiederverwendbares Element seines Raumtransportsystems. Jetzt soll der Versuch wahrscheinlich Ende Januar beim nächsten Start wiederholt werden.
Insgesamt sind bis 2016 ein Dutzend “Dragon”-Flüge gebucht. Die NASA zahlt dem Unternehmen von Musk, das inzwischen auch schon an einer bemannten Raumkapsel arbeitet, dafür 1,6 Milliarden Dollar.
Mit „Dragon“, der rund vier Wochen angekoppelt bleibt, hat zum 74. Mal ein unbemannter Frachter an der ISS festgemacht. Zudem ist dies die insgesamt 155. Mission zur Station.

(c) Gerhard Kowalski