Moskau/Sternenstädtchen, 11. Januar 2015 — Das Kosmonautenausbildungszentrum (ZPK) „Juri Gagarin“ im „Sternenstädtchen“ („Star City“) bei Moskau begeht am Sonntag den 55. Jahrestag seiner Gründung. Es wurde am 11. Januar 1960 auf Weisung des Oberkommandierenden der sowjetischen Luftstreitkräfte (WWS) eingerichtet.
Drei Monate später nahmen die ersten zwölf Kosmonautenanwärter, darunter Juri Gagarin, dessen Namen das Zentrum seit dessen Unfall-Tod 1968 trägt, das Training auf. Kurz darauf stießen weitere acht Kandidaten hinzu, die die sogenannte „Gagarinsche Garde“ vervollständigten. Zwölf von ihnen sind dann wirklich in den Weltraum gestartet, einige sogar mehrmals. Die anderen schieden aus gesundheitlichen, disziplinarischen oder durch Tod aus.
Ab Anfang der 70er Jahre wurden hier die nationalen Besatzungen für die zivilen „Salut“- und die militärischen „Almas“-Raumstationen ausgebildet. Später zogen dann auch ausländische Kosmonauten und Astronauten hier ein, die sich auf internationale Missionen in der „Salut“- und der MIR-Station sowie schließlich in der Internationalen Raumstation ISS vorbereiteten. Derzeit stehen acht ISS-Besatzungen im Training.
Das russische Kosmonauten-Korps hat aktuell 39 aktive Mitglieder, darunter eine Frau.
Die Wohnstadt des „Sternenstädtchens“, das bis zu seiner Umwandlung in eine zivile Einrichtung 2009 offiziell Militärstädtchen Nr. 1 hieß, besteht erst seit Mitte der 60er Jahre. Bis dahin haben die sowjetischen Kosmonauten und ihre Familien in der nahen Garnisonsstadt Tschkalowski gewohnt.
(c) Gerhard Kowalski