Moskau, 2. Januar 2015 — Der russische Weltraumarzt Boris Morukow ist tot. Der 64-jährige Medizinprofessor verstarb überraschend in der Neujahrsnacht, wie das Oneline-Raumfahrtportal „Nowosti kosmonawtiki“ unter Berufung auf das Moskauer Institut für Medizinisch-Biologische Probleme (IMBP) meldet.
Morukow gehörte der Besatzung des US-Shuttles „Atlantis“ an, die unter Commander Terence Wilcutt im September 2000 für zwölf Tage zur Internationalen Raumstation ISS geflogen ist. Mit an Bord war auch Morukows Landsmann Juri Malentschenko.
Morukow war zuletzt stellvertretender Direktor des IMBP. Er ist Autor von über 100 wissenschaftlichen Arbeiten und vier Erfindungen.
Der Verstorbene war der einzige russische Kosmonaut, der für seinen Flug nicht mit dem Helden-Stern ausgezeichnet wurde. Eine offizielle Begründung dafür hat es nie gegeben. Auf meine wiederholten Anfragen hieß es immer, die Auszeichnung sei in Vorbereitung. Inoffiziell wird davon gesprochen, dass ihm die Ehrung verweigert wurde, weil er „nur“ mit den Amerikanern geflogen ist.
(c) Gerhard Kowalski